Mit Sicherheit einer der berühmtesten Sehenswürdigkeiten von Irland: die Cliffs of Moher. Und das ist kein Wunder, denn ihr Anblick ist beeindruckend, keine Frage. Die Steilklippen, die teilweise fast senkrecht aus dem Atlantischen Ozean aufragen, sind majestätisch. Bis zu 214 Meter sind sie hoch und etwa 8 Kilometer lang. Aber eines schon mal vorweg: Sie sind kein Geheimtipp. Diese Sehenswürdigkeit ist extrem beliebt und dementsprechend total überlaufen – ich sage es jetzt einfach mal so, wie es ist. Dennoch sind die Steilklippen einen Besuch wert, zumindest, wenn man ein paar Dinge beachtet. Wie du den Touristenmassen bei den Cliffs of Moher entgehst und mit deinen Kindern eine schöne Zeit dort verbringst, verrate ich dir in diesem Blogbeitrag.

Die Cliffs of Moher liegen an der Westküste von Irland.

Sind die Cliffs of Moher mit Kindern gefährlich?

Bevor wir uns zu den berühmten Steilklippen begeben, erst einmal eine kleine Einschätzung dazu, ob ein Besuch mit Kindern Sinn macht. Grundsätzlich ja. Es ist allerdings wichtig, vorher zu wissen, dass es auf den Pfaden entlang des Kliffs nicht immer Absicherungen zum Abgrund hin gibt. Ein Teil der Wege sind mit kleinen Wällen und Steinplatten zur Steilkante hin abgeschirmt. Das schafft zwar Sicherheit, aber sollten eure Kids noch klein sein, werden sie nicht darüber hinwegsehen können.
Ihr kennt eure eigenen Kinder am besten, um einzuschätzen, ob sie mit den Gefahren an den ungesicherten Stellen umgehen können. Falls ihr euch unsicher seid, gibt es immer die Möglichkeit, an den entsprechenden Abschnitten umzukehren. Alleine einen Blick auf dieses Naturwunder zu werfen, den O’Brien’s Tower zu besteigen und sich die Ausstellung im Visitor-Center anzusehen, ist es wert, die Cliffs of Moher zu besuchen. Mit unserer 9-jährigen Tochter hatte ich keine Sicherheitsbedenken. Dennoch haben wir ihr an den gefährlichen Abschnitten genaue Anweisungen gegeben, wie weit sie an den Rand vorgehen darf und wie sie sich verhalten soll, damit sie sicher ist. Natürlich hatten wir außerdem immer ein besonderes Auge auf sie.

So sieht es dann aus, wenn es keine Absperrungen zur Steilklippe gibt.
Kinder sollte man an den Cliffs of Moher immer gut im Blick behalten.

Cliffs of Moher: den Touristenmassen entgehen

Wie immer gilt: Es lohnt sich entweder sehr früh oder sehr spät bei den Sehenswürdigkeiten zu sein, um dem Massentourismus ein wenig zu umgehen. Nach längerer Recherche entscheiden wir uns für die späte Version, da die Reisebusse mit den Gruppen wohl schon recht zeitig morgens bei den Klippen eintreffen. Wir kommen schließlich gegen halb vier bei den Klippen an und sowohl der Busparkplatz, als auch der für Pkws hat sich schon deutlich geleert. Wir zahlen den Eintritt direkt an einer Schranke zum Parkplatz bei einer realen Person, die in einem Kassenhäuschen sitzt.
Ich schaffe es gerade noch so aufs WC zu gehen, weil der Toilettenwagen am Parkplatz bereits dichtgemacht wird. Dass die meisten Besucher also schon vor uns da waren, scheint zu stimmen. Im Vorfeld haben wir viel zu den möglichen Routen an den Cliffs of Moher recherchiert und wollen einen Weg nehmen, der nicht so stark frequentiert ist – aber dazu gleich mehr. Zuerst gehen wir am Visitor-Center vorbei und steigen hinauf zum Aussichtspunkt, von dem aus man einen fantastischen Blick auf dieses Naturspektakel hat. Auf den Felsen brüten teilweise Papageientaucher, also haltet die Augen offen. Falls ihr im Besitz eines Fernglases seid, könnt ihr es hier optimal zum Einsatz bringen. Wir sehen leider nur Möwen, aber immerhin. Der Blick auf die zum Meer steil abfallenden Felsen und die wilde Brandung des tiefblauen Ozeans darunter, entschädigt sowieso für alles.

Die Cliffs of Moher: Eine der beliebtesten Sehenswürdigkeiten in Irland.

Cliffs of Moher: Eine kleine Wanderung

Die meisten entscheiden sich jetzt für den Weg nach links, wenn man aufs Meer blickt. Er führt entlang der höchsten Klippen und ist bis zum ersten Aussichtspunkt extrem gut besucht. Da der Weg nur breit genug für eine Person und maximal noch für das Ausweichen ist, wenn einem jemand entgegenkommt, ist es eigentlich eine lange Schlange an Menschen, in die man sich die erste Klippe hinauf einreiht. Auch um diese Zeit noch.
Deshalb wenden wir uns nach rechts zum O´Brian´s Tower. Obwohl es schon spät ist, ist hier viel los und wir heben uns die Besichtigung für den Rückweg auf. Dann starten wir mit unserer etwa 1,5-stündigen Wanderung, an der nördlichen Hälfte des Küstenwegs. Es ist ein offizieller Weg, der zuerst einmal von Steinplatten zur Steilklippe hinweg abgesichert ist. Wir passieren Aussichtspunkte, von denen aus man fantastisch auf die Cliffs of Moher schauen kann. Den besten davon erreichen wir, nachdem es einmal über Treppen steil bergab geht. Er ist allerdings nicht gesichert. Das heißt, hier ist gerade bei windigem Wetter höchste Vorsicht geboten. Ansonsten ist es traumhaft schön, das Naturwunder völlig ohne Barrieren vor sich zu bestaunen.

Auch abseits der beeindruckenden Klippen gibt es noch so einiges zu entdecken.

Wir wollen noch ein bisschen weiterlaufen und müssen dazu den Pfad ins Landesinnere nehmen. Es ist der neue Weg. Der alte führt weiter direkt an der Klippe entlang über Privatgelände. Er ist gesperrt, was aber nicht alle Leute davon abhält, ihn zu benutzen. Neben der Ordnungswidrigkeit, die man damit begeht, ist mit Kindern in jedem Fall davon abzuraten, da der Weg nicht sicher ist. Wir halten uns also rechts und gehen den Pfad bis zur Straße vor, wenden uns dann aber wieder Richtung Klippen. Auch wenn man es von hier aus schlecht erkennen kann: Der Wanderpfad geht ganz dicht an dem kleinen landwirtschaftlichen Gebäude vorbei, das hier steht. Nicht abschrecken lassen, sondern weiterlaufen. Die Wege die jetzt kommen sind alle relativ frisch geschottert und haben eine gute Breite. Vielleicht ein bisschen langweilig, aber sie führen direkt an großen Weiden mit grasenden Pferden vorbei, was die ganze Sache für Kinder spannender macht.

Der Weg führt an großen Pferdekoppeln vorbei.

Wir folgen dem Pfad, bis wir wieder zur Klippe kommen. Über eine kleine Brücke, die über einen Bachlauf führt, wagen wir uns etwas näher heran und genießen den Aussichtspunkt, zwischen Pferdeweide und Abbruchkante. Es ist genug Raum, um auch mit Kindern ein sicheres Plätzchen zum Hinsetzen zu finden. Stellt es euch aber nicht so vor, als gäbe es hier Bänke oder dergleichen. Ihr setzt euch einfach aufs Gras oder einen Stein. Im besten Fall habt ihr je nach Wetter vielleicht sogar ein paar Sitzkissen oder eine kleine Decke dabei, um euch vor dem eventuell feuchten Untergrund zu schützen. Hier ist kaum mehr etwas los. Wir haben den Großteil der anderen Besucher hinter uns gelassen und genießen die Aussicht ganz ungestört.

Einer der Aussichtspunkte auf unserer Wanderung an den Cliffs of Moher.

Folgt man dem Pfad jetzt weiter, kann man bis nach Doolin laufen. Umgekehrt geht das natürlich auch. Wandert man von Doolin aus den Weg bis hoch zu den Klippen, spart man sich die Eintrittsgebühren zu den Klippen. Die Strecke beträgt etwa 7,7 Kilometer und überwindet 300 Höhenmeter. Wir wollen aber zu unserem Auto zurück und nehmen deshalb den Aufstieg auf uns, der uns denselben Weg zurückführt – bis zum O´Brian´s Tower. Es ist mittlerweile 18.30 Uhr und wir sind die letzten an diesem Tag, die die gewundene Treppe hinaufsteigen und einen Blick zwischen die Zinnen auf das tosende Meer werfen.

Der O’Brian’s Tower am Abend, ohne Touristenmassen.
Der Blick durch die Zinnen vom O’Brian’s Tower in Irland.

Überhaupt ist im Gegensatz zu vorher alles wie leergefegt und wir können sämtliche Hotspots noch einmal fast alleine genießen. Es war definitiv die richtige Entscheidung, erst so spät herzukommen.
Der Rückweg zum Parkplatz führt uns über das Besucherzentrum. Es gibt wohl einen Film, der es auch für Kinder wert ist, gesehen zu werden. Wir machen nur eine kurze Runde, weil die Mitarbeiter schon fleißig dabei sind, alles abzusperren, obwohl die offizielle Öffnungszeit bis 19 Uhr ausgewiesen ist. Wir haben aber ohnehin einen Bärenhunger nach der kleinen Wanderung.
Wäre es ein wenig früher gewesen, hätten wir den Foodtruck The Hungry Veggi ausprobiert. Dazu hätten wir aber die linke Klippe noch ein Stück hochlaufen müssen. Und da der Imbiss mit den vielen guten Bewertungen ebenfalls nur bis 19 Uhr geöffnet hat, wären wir wohl zu spät gekommen

Leckeres Essen in Doolin

Unsere Mägen knurren, also ab nach Doolin. Das Dorf ist winzig klein und besteht aus kaum mehr als einer Straße mit Pubs, Restaurants und ein paar Lädchen. Wir entscheiden uns spontan für The Ivy Cottage und landen damit einen Volltreffer. Vor allem der mit Lichterketten beleuchtete kleine Garten hat es uns angetan. Der Laden ist einfach eingerichtet, aber besitzt viel Charme und bietet eine hohe Qualität beim Essen. Wenn ihr ausgezeichnetes Seafood probieren wollt, dann kommt hierher! Definitiv die besten Fish and Chips auf unserer Reise haben wir im The Ivy Cottage gegessen. Saftiger Fisch in knuspriger Panade, dazu ein hausgemachter Erbsendip und krosse Pommes. Dem Tochterkind schmeckt es auch. Perfekt.
Satt, glücklich und angefüllt bis obenhin mit wunderbaren Eindrücken, machen wir uns auf die etwa 2-stündige Fahrt zu unserem Ferienhaus, in dem wir die letzte Nacht verbringen.

The Ivy Cottage in Doolin hat uns vollends überzeugt.
Die leckersten Fish and Chips auf unserer Reise.
Meeresfrüchte-Pasta im The Ivy Cottage.

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